Die Bundesgartenschau in Heilbronn? Auf 40 Hektar „Niemandsland“? Auf einer ehemaligen Bundesstraße? Da soll jetzt innovative „Natur“ sein? Das mussten wir sehen, um es zu glauben. Schließlich zählte Heilbronn noch vor einigen Jahren zu den hässlichsten Städten Deutschlands.

In schon vier Jahren findet die BuGa vor unserer Haustür, in Mannheim statt – auch nicht gerade für seine Schönheit bekannt. Also fuhren Timo und ich am Samstag zur Bundesgartenschau, um uns einen Eindruck zu machen wie Hässliches schön erblüht. Und wir staunten über die Verwandlung.
Einsame Straßenlaterne im wuseligen Buga-Treiben – ein Mahnmal der Verwandlung
Auf dem Gelände wurden früher Güter umgeladen – zum Beispiel Holz aus dem Schwarzwald. Die sollten weiter Neckar-abwärts transportiert werden. Dann passierte dort lange nichts. Also eine öde Gewerbebrache. An die verlegte Bundesstraße erinnert nur noch eine einsame Straßenlaterne mit zwei Metern Original-Asphalt. Was für ein Kontrast zu dem leuchtenden Grün und die Uferlandschaft am wuseligen Treiben um uns herum.

Direkt hinter dem Eingang machen wir ein Selfie mit dem Maskottchen, Buga-Karl. Es ist schönstes Sommerwetter und es ist heiß. Wir laufen vorbei an orangenem Mohn, von dem Timo keine Samen mehr bekommt. Alle ausverkauft. Kurz dahinter vernebeln Stahlrohre Wasser und befeuchten den noch lichten, statt dichten „Stadtdschungel“.
Weiter geht’s zu Gärten? Nein Häusern! Nachhaltigen Häusern mit nachhaltigen Gärten. Unter anderem dem höchsten Holzhaus Deutschlands. Daneben spannende Spielplätze, auf denen man sich austoben kann, leider nur als Kind. Für die Stadt der Zukunft wünsche ich mir auch Spielplätze für Erwachsene. Überall stehen dafür Kunstwerke, die sich witzig in die Szenerie einfügen.

Das alles ist schon gut so, aber 23 Euro Eintritt pro Person liegt über unserer Schmerzgrenze für einen Tagesausflug. Dazu kommen die Anfahrt und Verpflegung. Billiger geht es nur als Kind und wenn man eine Ermäßigung bekommt.
Ein teurer, aber gelungener Ausflug
Über die Umsetzung des Themas „Digitalisierung“ staunten wir leider wenig: Auf dem ganzen Gelände gibt es kaum W-Lan. Die beiden Apps funktionieren nicht und der angepriesene Robo-Garten sah eher verwaist als programmiert aus. Für dieses Thema hätten wir auch ein paar mehr interaktive, digitale Elemente auf dem Gelände erwartet.
Als dann die Wasserspiele aus dem Karlssee schießen, sitzen wir erschöpft, aber zufrieden im Schatten. Insgesamt finden wir die Bundesgartenschau gelungen. Wir sind gespannt, wie die BuGa 2023 Mannheim verändern wird und ob Heilbronn die positiven Effekte ihrer Stadtentwicklung erhalten kann.
Wie war dein Besuch auf der Buga? Hast du vor, hinzugehen? Schreib uns einen Kommentar! Hier haben wir Tipps aufgeschrieben, wie dein Besuch ganz einfach schöner wird: „Sonnenschutz und Wasserspaß: So wirst du zum BuGa-Profi„.





2 Kommentare Gib deinen ab